Bundesweiter Aktionstag am 21.03.2025 – Die diskriminierende Bezahlkarte abschaffen! Gleiche soziale Rechte für alle!

Initiativen in ganz Deutschland sagen „Nein zur diskriminierenden Bezahlkarte für Geflüchtete“

Nein zur Bezahlkarte Leipzig: Mit zahlreichen Restriktionen ausgestattete Debitkarte ist populistische Symbolpolitik, die rassistische Stimmung bedient und Geflüchtete weiter entrechtet

Am 21. März, dem internationalen Tag gegen Rassismus, protestieren in ganz Deutschland Organisationen und Initiativen – viele davon aus solidarischen Umtauschinitiativen – gegen die diskriminierende Bezahlkarte für Geflüchtete. Sie fordern die Rücknahme dieser Debitkarte, die viele Einschränkungen im Zahlungsverkehr vorsieht und je nach Bundesland unterschiedlich restriktiv ausgestaltet wird. Unter #NeinZur Bezahlkarte2103 werden entsprechende Statements gepostet.

Die Länderchefs und die Bundesinnenministerin hatten sich Anfang letzten Jahres darauf verständigt für Geflüchtete, die Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz erhalten, eine Bezahlkarte einzuführen. Diese soll mit Reglementierungen verbunden sein, die von der Beschränkung der Auszahlung von Bargeld (in Niedersachsen auf 50 € pro erwachsene Person) über das Verbot von Auslandsüberweisungen und der Einschränkungen von Inlandsüberweisungen bis hin zur regionalen Begrenzung der Einsatzmöglichkeit reichen. Die Einführung dieser stark eingeschränkten Leistungsgewährung wird damit begründet, dass Anreize nach Deutschland zu kommen, gemindert und Zahlungen an Schlepper unterbunden werden sollen.

Zahlreiche Initiativen kritisieren an der diskriminierenden Bezahlkarte ihren populistischen Symbolgehalt, mit der rassistische Vorbehalte in Teilen der Bevölkerung bedient werden sollen.

„Menschen, die vor Kriegen, Umweltzerstörung und Not fliehen müssen, werden sich nicht durch weitere Leistungseinschränkungen davon abhalten lassen, nach Europa und konkret nach Deutschland zu kommen, denn ihnen bleibt oftmals keine andere Möglichkeit, ihr Leben zu retten.
Zudem gibt es weder wissenschaftliche Studien, die belegen, dass die Sozialleistungen für Geflüchtete dazu führen, dass sich Schutz suchende Menschen Deutschland als Zielstaat aussuchen, noch trifft die Behauptung zu, dass Geflüchtete in großem Umfang Geld von ihren Sozialleistungen ins Ausland überweisen, wie u.a. durch eine Studie des DIW belegt ist“
, sagt Rosa von der Gruppe Nein-zur-Bezahlkarte-Leipzig.

Die diskriminierende Bezahlkarte führt dazu, dass die Versorgung Geflüchteter, deren Leistungen in den ersten drei Jahren ohnehin rund 20% unter dem Existenzminimum liegen, noch weiter eingeschränkt wird. Die Menschen dürfen nur auf durch die Behörden freigeschaltete Konten Geld überweisen. Damit kann ihr gesamter Zahlungsverkehr kontrolliert werden. Darum ist die diskriminierende Bezahlkarte auch datenschutzrechtlich absolut fragwürdig.

Der Protesttag am 21.März ist am 15. Februar auf der Tagung des bundesweiten Netzwerks „Gleiche soziale Rechte für alle“ in Hannover beschlossen worden.

Dort kamen Menschen zusammen, die mit Umtauschinitiativen Geflüchteten mehr Bargeld als die vorgesehenen 50 €pro Erwachsenen zugänglich machen wollen. Damit soll die ausgrenzende und einschränkende Wirkung der diskriminierenden Bezahlkarte abgemildert und Solidarität gegenüber den Geflüchtete zum Ausdruck gebracht werden.

„Geflüchtete müssen frühzeitig in das Sozialgesetzbuch eingegliedert werden und die vollen sozialen Rechte erhalten! Die rassistische Bezahlkarte muss weg! Sie ist Bestandteil eines ganzen Sortiments an Entrechtungen, denen Schutz suchende Menschen permanent unterliegen. Der Protest vieler Organisationen, Initiativen und Einzelpersonen zeigt, dass viele Menschen nicht einverstanden sind mit der fortgesetzten Entrechtung Geflüchteter und bereit sind, Menschenrecht zu verteidigen.“

Erklärung des bundesweiten Netzwerkes „Gleiche soziale Rechte für alle!“

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Redebeitrag zur Demo in Leipzig am 01.02.2025 gegen die geplanten Asylrechtsverschärfungen

Wir sind die Gruppe „Leipzig gegen Bezahlkarten“. Wir kämpfen ganz praktisch gegen rechte Symbolpolitik.

Für uns ist klar: Wenn Merz mit den Faschisten paktiert, ist das kein Rechtsruck. Nichts ist hier plötzlich verrutscht. Die Verschiebung nach Rechts passiert seit langer Zeit. Es geht dabei nicht nur um die AfD: Auch die Parteien der sogenannten politischen Mitte machen mit und überbieten sich mit immer neuen Ideen für eine menschenfeindliche Politik. Die Bezahlkarte ist ein Beispiel in dieser Entwicklung nach rechts.

Bezahlkarten sind Karten, auf die Geflüchtete staatliche Leistungen bekommen. Man kann von den Karten an den meisten Orten maximal 50 Euro abheben. Überweisungen müssen einzeln vom Amt genehmigt werden.

In vielen Landkreisen in Sachsen ist die Bezahlkarte schon Realität. Die Stadt Leipzig hat sich lange gegen die Einführung der Karte gewehrt, ist nun aber wohl durch das Land dazu verpflichtet.

Im Alltag bedeutet die Karte: Schikanen durch Ämter und Problemen bei Einkäufen, Ausgrenzung und Stigmatisierung. Orte wie die Tafel, Möbelbörsen, öffentliche Toiletten, Waschsalons oder Wochenmärkte funktionieren nicht ohne cash. Diejenigen, die ohnehin mit wenig Geld auskommen müssen, haben es nun also noch schwerer.

Das Hauptargument für die Bezahlkarte ist die Behauptung, schutzsuchende Menschen würden Geld in ihre Heimatländer oder an Fluchhelfer*innen schicken. Allerdings gibt es keine Daten, die zeigen, dass das in relevantem Umfang passiert. Auch die Bundesregierung selbst sagt auf Anfrage, dass sie keine Daten darüber hat, ob und in welcher Höhe solche Überweisungen vorgenommen werden. Viel kann es nicht sein: Das Geld, das geflüchtete Menschen bekommen, deckt schließlich nicht einmal das Existenzminimum. Aber selbst wenn: Es ist bevormundend, Schutzsuchenden vorschreiben zu wollen, wofür sie ihr weniges Geld ausgeben wollen. Bezahlkarten sind eine Scheinlösung für ein Scheinproblem. Sie sind ein Instrument der Schikane und der Diskrimierung. Sie sind rechte Symbolpolitik.

Die Ausbeutung der einen ist dabei immer auch der Gewinn der anderen: Durch die Bezahlkarte verdienen private Konzerne an der staatlichen Ausgrenzung kräftig mit. 320.000 Leute beziehen Geld nach dem sogenannten Asylbewerber-Leistungsgesetz. Die Anbieter der Bezahlkarte verdienen an jeder Karte Geld, teilweise sogar an jeder Aufladung. Dabei könnte jährlich ein zweistelliger Millionenumsatz entstehen. Aber es sind nicht nur die Anbieter der Karte, die mitverdienen: An der Kasse haben Betroffene nur selten eine Einsicht über die Höhe der Abbuchungen. Immer wieder berichten Betroffene, dass die abgebuchten Beträge von den eingekauften Summe abweichen. Dazu kommt:
Die Karte eröffnet eine gefährliche rechtliche Grauzonen. Läden können verfügen, dass bei ihnen nicht mit Bezahlkarte eingekauft werden kann – und so faktisch durchsetzen, dass keine Geflüchtete in ihre Läden kommen.

Und auch der angebliche Bürokratie-Abbau durch die Karte ist ein Mythos. Wenn es der Regierung um Bürokratie-Abbau ginge, dann würde sie Menschen im Asylverfahren reguläre Bankkonten anbieten. Das wäre nicht nur günstiger, sondern auch tatsächlich weniger Bürokratie. Denn mit der Bezahlkarte ist es nicht möglich, selbstständig Geld zu überweisen. Stattdessen müssen die Jugend- und Sozialämter Überweisungen für Miete, Strom, Sportvereine, Telefonrechnungen, Fahrtkarten u.v.m. genehmigen und verwalten.

In NRW, Sachsen-Anhalt und Rheinland-Pfanz ist es den Kommunen freigestellt, die Karte umzusetzen. Viele Kommunen haben sich daraufhin dagegen entschieden – die Kosten der Umsetzung waren ihnen zu hoch.

Das ganze Elend mit den Bezahlkarten ist keine neue Idee. Es gab hierzulande schonmal ein Gutschein-System für Geflüchtete. Seit der Abschaffung 2012 ist die Bezahlkarte ein Traum der politischen Rechten. Wenn die sogenannte Mitte Forderungen von rechts übernimmt, bestätigt sie deren Politik. Um die Faschos von AfD und Co nachhaltig zu bekämpfen, müssen wir konsequent an einer solidarischen und offenen Gesellschaft festhalten – statt rechten Fantasien hinterherzulaufen.

Die Bezahlkarten wurden von der Bundesregierung aus SPD, Grünen und FDP eingeführt. CDU, FDP und AfD haben applaudiert.

Wenn wir heute rufen: Alle zusammen gegen den Faschismus, dann meinen wir auch: Alle zusammen gegen die Menschenfeindlichkeit der sogenannten Mitte. Alle zusammen gegen die Normalisierung rechter Politik. Alle zusammen gegen den rassistischen Normalzustand. Alle zusammen für eine solidarische Gesellschaft, in der Platz für alle ist.

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Solidarity Rally on World Refugee Day

On June 20, 2024, World Refugee Day, I had the honor of participating in a Solidarity Rally held in memory of those who lost their lives at sea last year. This rally carried a powerful message, emphasizing our support for the families of the victims and reminding everyone of the tragic realities faced by those seeking safety.

About the Solidarity Rally

The rally was held at a strategic location in the city center, drawing a large number of supporters and participants from various community groups. The atmosphere was charged with emotions and solidarity as we stood side by side to send a clear message to the world: we will not forget the victims and will continue to fight for their rights and the rights of all who face similar fates.

The Main Focus Opposing the Bezahlkarte (Payment Card)

A key focus of the event was a protest against the Bezahlkarte, a payment card that threatens individuals‘ rights and privacy. Several speeches were delivered to raise awareness about the dangers of this card and its negative impact on personal freedoms. We strongly reiterated our rejection of this card and called on everyone to join our campaign to oppose it.

My Speech on the Struggles in Hermsdorf and Jena

During the rally, I delivered a speech addressing the struggles that occurred in Hermsdorf. I highlighted the battles and sacrifices we have made to achieve justice and freedom for all, defending the rights of refugees. I also spoke about the continuous efforts we make to face the challenges that refugees encounter in Thüringia, and how these stands and gatherings strengthen the spirit of solidarity and remind us of the importance of unity in facing injustice.

Documentation and Media Coverage

Throughout the event, I took photos that captured the spirit of the rally and the message we all carry. A journalist covering the event documented significant moments, promising to send videos and photos soon. This documentation will help spread our message more widely and reach a larger audience.

At the end

The Solidarity Rally was a touching and meaningful experience, embodying the values of solidarity and the fight for human rights. We will continue our work and struggle to achieve justice and positive change in our society.

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Kundgebung//Rally

 

Am 20/06 ist World Refugee Day.

Lasst uns gemeinsam gegen die rassistische und menschenverachtende Asylpolitik in Europa und die zunehmende Entrechtung von Schutzsuchende auf die Straße gehen!

Kommt zur Kundgebung am Donnerstag den 20.06.2024 von 19-20:00 am Richard-Wagner Platz, Leipzig.

Mehr zur Kampagne gegen Bezahlkarten in Leipzig und Umgebung hier:

https://www.instagram.com/nein_zur_bezahlkarte_leipzig/

06/20 is World Refugee Day.

Letś go on the streets together against racist ans inhumane asylum policy in Europe and the increasing deprivation of rights of people seeking protection!

Come to the rally!

On Thursday, 06/20/2024 from 19-20:00 at Richard-Wagner-Platz, Leipzig.

More about the campaign against payment cars in Leipzig:

https://www.instagram.com/nein_zur_bezahlkarte_leipzig/

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